Montag, 29. Juli 2013

Let me entertain you!

Dies ist der Slogan des südafrikanischen TV-Konzern „DSTV“. Dieser Sender sendet afrikaweit und bietet ein sehr großes Angebot an Programmen. Dies sind in erster Linie südafrikanische Programme, allerdings werden auch sehr viele britische und auch amerikanische Sender, wie „BBC“, „ESPN“ oder „MTV“ übertragen. Es gibt hier sogar einen deutschen Sender namens „DW“. Der beliebteste ist jedoch „Supersport“, wovon es 9 verschiedene gibt. Dort läuft rund um die Uhr Fußball, Rugby, Formel 1 oder andere Sportarten. Da der Großteil der sambischen Bevölkerung die britische „Premier League“ favorisiert, insbesondere Manchester United, Arsenal und Chelsea London, läuft dieser Sender rund um die Uhr. Sollte dies einmal  nicht der Fall sein, wird „Big Brother – The Chase“ geschaut, die südafrikanische Variante des deutschen „Big Brother“ von RTL 2.
Der einzige populäre sambische Sender nennt sich „ZNBC“, auf welchem rund um die Uhr Nachrichten laufen. Aufgrund dieses vielfältigen Angebots, war es mir am Freitag sogar möglich das deutsche Supercup-Spiel zwischen Bayern und dem BVB zu verfolgen!

Nun hoffe ich aber auf einen guten Start mit meiner ersten „Bemba-Stunde“ am morgigen Tag.

Sonntag, 28. Juli 2013

Let’s sing!

Am Samstag schlug mir meine Gastmutter vor, mir mal die Probe des Gospel-Chors anzuschauen, der immer während des Gottesdienstes der sog. „Jugendmesse“ singt. Diese findet im Samstagnachmittag statt und es werden die Lieder für die 7:30 – Messe am nächsten Tag einstudiert. Eigentlich wollte ich mich nur mal dazusetzten und den tollen Gesang auf mich wirken lassen, allerdings machten die Chormitglieder mir relativ schnell deutlich, dass diese Möglichkeit nicht zur Debatte stünde und ich mitmachen solle. Das war natürlich erstmal ein kleiner Schock für mich, da ich auf so etwas überhaupt nicht vorbereitet war. Als wir dann jedoch anfingen zu singen, war ich sehr froh darüber, Teil des Chors sein zu können. Es wurden sowohl englische, als auch Lieder in Bemba gesungen, welche anfangs natürlich noch sehr schwer für mich waren, aber mit der Zeit immer besser klappten. Es lässt sich eigentlich kaum in Worte fassen, denn der Gesang und die Atmosphäre während der Probe waren einfach atemberaubend! Nach 3 Stunden singen, gab mir meine Stimme jedoch ein das Signal, dass es nun gut sei für heute und ich verabschiedete mich.
Am nächsten Morgen hieß es dann „Showtime“, allerdings nicht für mich, da ich mit meinem Gastbruder zusammen in die Kirche gekommen war und ihn nicht allein in der Bank sitzen lassen wollte. Nächsten Sonntag werde ich aber auf jeden Fall mit dem Chor auf der Empore stehen und zusammen singen!

Bis vor Kurzem war Teresa ebenfalls Teil dieses Chors und ich bin sehr froh darüber, diese Lücke nun füllen zu können!





Samstag, 27. Juli 2013

Everywhere you go

Dies ist der Slogan des populärsten Handynetz-Providers „***“. Insgesamt gibt es in Sambia drei Provider, welche sich durch die Farben gelb, grün und rot sehr gut voneinander unterscheiden lassen. Telefoniert oder schreibt man innerhalb eines Providers ist es relativ günstig, kreuzt man allerdings zwei Netze, wird es sehr teuer. Das ist auch der Grund, warum die meisten Menschen hier zwei oder teilweise sogar drei verschiedene Simkarten verwenden. Hierfür besitzen sie entweder zwei verschiedene Handys oder ein Handy mit einer „Dualsim“-Funktion, also der Möglichkeit, auf zwei Simkarten in einem Gerät zurückgreifen zu können. Was mir bisher neu war ist die Tatsache, dass es sogar Handys mit einer „Tri-Sim“-Funktion gibt, sodass alle drei Provider in einem Gerät vereint werden können. Ich persönliche nutze das Angebot des gelben Providers, da dieser von den meisten Personen hier verwendet wird.
Als wäre das nicht schon  kompliziert genug, bieten die drei Provider regelmäßige Promotions an. Das bedeutet, dass man bei dem gelben z.B. für jedes Mal, wenn man sein Guthaben auflädt, 6 Freiminuten in das gleiche Netz bekommt und zusätzlich 6 am Wochenende. Somit kann man dann theoretisch 6 Minuten pro Tag umsonst telefonieren, wenn man jeden Tag sein Guthaben auflädt und hat zusätzlich am Wochenende noch jede Menge Freiminuten. Aufladen bedeutet, dass man sich kleine Pappstreifen kauft, den Code freirubbelt und ihn dann im Handy eingibt. Das kostet dann jeweils 1 Kwacha (~0,17€). Außerdem hängen überall am Straßenrand riesige Werbebanner der Provider, welche Aufschluss auf neue Promotions geben. So erscheint beispielsweise in regelmäßigen Abständen ein neuer Code, durch welchen  man Rabatte oder Freiminuten geschenkt bekommt.

Am günstigsten ist der grüne Provider, jedoch wird der nur von den wenigsten verwendet und sich somit nicht für mich lohnt.


Freitag, 26. Juli 2013

Time to say goodbye

Fast zwei Wochen bin ich nun schon in Ndola. Es fühlt sich allerdings an, wie mehrere Wochen. Das liegt wohl daran, dass ich so viele neue Leute kennengelernt habe und zudem auch schon sehr viel erlebt hab. Martin und Teresa, unsere Vorgänger, haben uns sehr viele Dinge gezeigt und auch überlassen. Dafür sind wir ihnen sehr dankbar! Am Donnerstag war es allerdings an der Zeit auf Wiedersehen zu sagen. Wir begleiteten die beiden zum zweiten von drei „National Airports“ Sambias. Dort saßen wir noch nett beisammen, bis es dann jedoch zum Check-In ging und wir uns verabschieden mussten.

Vielen, vielen Dank noch mal für alles und eine erfolgreiche Wiedereingliederung in das „alte“ Leben!

Sonntag, 21. Juli 2013

Be My Everything ♫

Nach einem tollen Willkommens- und Verabschiedungsfest, fand heute Morgen mein erster sambischer Gottesdienst statt. Gottesdienst in Ndola bedeutet: Aufstehen um 6:15, danach frühstücken, duschen, Zähne putzen und um 7:00 zur Kirche laufen. Als ich meinen Gastbruder fragte, warum die Kirche so früh sei, antwortete er, dass wir nicht einmal in die erste Messe, sondern in die zweite gingen. Die erste beginnt um 6:30. Nach der zweiten findet noch eine um 9:30 statt. Die Distanz nimmt eine Zeit von 20-30 Minuten in Anspruch. Beginn des Gottesdienstes ist um 7:30, das hat jedoch nichts zu bedeuten, da im Laufe der Messe immer mal wieder Leute eintrudeln… (Das sambische Zeitverständnis ist etwas anders als das deutsche). Das erste, was mir in der Kirche aufgefallen ist: Sie war komplett voll. Zudem befanden sich nicht nur ältere Leute dort, sondern die Alterspanne erstreckte sich von 0 bis Open End. Das zweite, was mir auffiel war, dass keine Orgel spielt, sondern ein Gospel Chor singt. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich bei jedem Lied eine Gänsehaut bekommen hab, weil es einfach der Wahnsinn ist! Außerdem werden hier nicht mal 1,2 Strophen eines Liedes gesungen, sondern alle und meistens doppelt. Das ist wohl der Grund, warum der Gottesdienst mind. 1 ½ dauert. Es kann aber auch daran liegen, dass zwei Lesungen gibt und die Predigt gefühlte 45 Minuten dauert. Das soll nicht heißen, dass sie langweilig war, ich habe nur nicht immer alles verstanden. Nach einem weitern großen Glaubensbekenntnis und diversen Gebeten kam es dann endlich zum Schlusssegen. Wir haben glaube ich 5-mal gekniet während des Gottesdienstes. Aber es ist trotzdem bemerkenswert, dass man an einem komplett anderen Teil der Welt mit einer komplett anderen Kultur, in der Kirche und im Glauben immer dieselben Abläufe hat. „Be My Everything“ war ein Song den der Chor heute Morgen sang und der mir am besten gefallen hat!

Für den Rest des Tages heißt es erstmal ausruhen, da ich jede Menge Schlaf nachzuholen habe. Morgen findet das Orientierungsgespräch für Johannes und mich statt, in welchem wir alles über das Land und die Diözese erfahren werden. Ich bin schon sehr gespannt!

Chipolopolo!

Das war das Motto des gestrigen Abends, denn Sambia gewann das Endspiel des „Cosafa Cup“ gegen den Titelverteidiger Simbabwe mit 2:0. Die genaue Bedeutung des Wortes „Chipolopolo“ lautet Kupferkugeln eines Gewehrs, da die Spieler so schnell sind wie Gewehrkugeln und den Gegner vom Platz fegen. Kupfer aus dem Grund, da sich Sambia im sog. Kupfergürtel („Copperbelt“) befindet, wo es ein sehr hohes Vorkommen von Kupfer gibt und die Mienen den größten Exportanteil des Landes ausmachen.

Die einen kommen, die anderen gehen... Anlässlich unserer Ankunft und Martin und Teresas Heimreise fand gestern im Jugendzentrum der Diözese eine Feier statt, zu der sowohl Gastfamilien als auch Freunde, Arbeitskollegen und Bekannten herzlich eingeladen waren. Es wurden diverse Dankesreden gehalten und Abschieds-, sowie auch Willkommensworte gesprochen. Im Anschluss gab es dann noch lecker Essen!
Es war ein sehr schöner Abend und ich bin froh, so viele nette Leute kennenzulernen und ich fühle mich wirklich sehr wohl. Als Willkommensgeschenk bekamen Johannes und ich Trikot, Schal und Mütze der sambischen Nationalmannschaft, worüber wir uns sehr freuten! Als ich  dann mit diesem Trikot durch die Stadt gelaufen bin, hörte ich von allen Seiten „Chipolopolo!“ Es war ein tolles Gefühl! Man hörte die Menschen bis in die frühen Morgenstunden den Sieg Sambias feiern.



"Chipolopolo-Gang"

Samstag, 20. Juli 2013

Goodbye Germany, hello Zambia!

Nach einem sehr langen Flug und diversen Astronautenmalzeiten kamen wir in Johannesburg an. Anfangs dachte ich, es sei ein Systemfehler, jedoch bewarheiteten sich die im Flugzeug angezeigten, 8°C Außentemperatur in Südafrika. Hatte ich etwa falsch gepackt? Als wir dann jedoch nach 2 ½ weiteren Stunden Flugzeit endlich in Ndola ankamen, wurde mir im wahrsten Sinne des Wortes warm ums Herz. Nur noch schnell zur Einwanderungsbehörde und dann wurden wir von Martin, Teresa, Father Chowa und Chris vom Flughafen abgeholt. Wir fuhren zum „Youth Center“ der „Catholic Diocese Ndola“. Dort gab es erstmal etwas zu essen… Nshima mit Kartoffeln, Gemüse, Huhn und Soße. Teresa nannte es die Feuerprobe für Johannes und mich, denn wir stellten unser Können im „Mit den Händen essen“ unter Beweis. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass es eigentlich gar nicht so schwer ist, wie anfangs gedacht… Zudem hat es auf jeden Fall sehr lecker geschmeckt! Der einzige Nachteil ist allerdings, dass unmittelbar nach dem Essen, die Hände so verschrumpelt sind, als wäre man eine Stunde lang in der Badewanne gewesen. Kurz darauf gingen wir unser Programm für die nächsten 6 Wochen durch und wurden zu unseren Familien gebracht.
Als wir bei meiner Familie ankamen begrüßte mich als erstes meine neue Mum mit einem sehr leckern Kuchen, den sie extra für mich gebacken hatte! 




Sie zeigte mir mein Zimmer, sodass ich mich etwas einrichten konnte... 


Es stellte sich heraus, dass sie drei Söhne und eine Tochter hat. Allerdings wohnen nur die beiden jüngsten Söhne noch zuhause. Die meiste Zeit verbringe ich mit dem jüngsten der Söhne M., der mich wunderbar aufgenommen hat und mir stets hilfreich zur Seite steht.
Nach erneutem Nshima und Huhn duschte ich erst einmal, ja, in meiner Gastfamilie ist es möglich ganz normal zu duschen! Allerdings kommt das Wasser aus zwei verschiedenen Öffnungen, sodass von der einen Seite ganz heißes und von der anderen ganz kaltes Wasser fließt. Ich denke jedoch, dass ich mich schnell daran gewöhnen werde.
Nach meiner ersten Nacht in Sambia, stellte sich heraus, dass meine Mum für einige Tage in die Hauptstadt färhrt, sodass wir Jungs also das Haus für uns allein haben…
Nach dem Frühstück bekam ich erst einmal Besuch von Martin, der direkt um die Ecke wohnt. Danach ging mein Bruder M. mit mir in Stadt, die zu Fuß innerhalb von 10 Minuten leicht zu erreichen ist. Dort tauschten wir Geld für mich um, sodass ich mir eine Simkarte kaufen konnte. Nahezu das wichtigste für jedermann in Sambia. Wir liefen ein wenig durch die Stadt und ich probierte mein erstes afrikanisches Bier – sehr lecker!



Da heute das große Finale des „Cosafa Cup“ in Ndola stattfindet, sind schon jetzt alle total aus dem Häuschen! Sambia spielt gegen Simbabwe und ich wäre sehr gerne mit ins Stadion gegangen… Allerdings findet zur selben Zeit die Farewell Party für Martin und Teresa statt, die auch gleichzeitig unsere Welcoming Party ist. Naja vielleicht werde ich während dieses Jahres noch  irgendwann einmal die Gelegenheit bekommen.

Alles in allem kann ich sagen, dass Sambia ein faszinierendes Land ist, obwohl ich erst so wenig davon gesehen habe, bin ich absolut begeistert. Ich wurde so herzlich in meiner Familie aufgenommen und werde stets umsorgt. Gleichzeitig besteht aber auch die Möglichkeit mich zurückzuziehen und ein wenig für mich alleine zu sein. Ich bin sehr gespannt auf das
kommende Jahr und auf die vielen Eindrücke, die ich noch sammeln werde!

So das war’s fürs Erste von mir.. Muss jetzt nämlich, wer hätte das gedacht, zum Essen! :P

Bis bald!

Jan

Samstag, 13. Juli 2013

Es war eine tolle Zeit!

Gestern kam ich nach 10 intensiven Tagen von dem Volute-Vorbereitungsseminar aus Wickstadt zurück.
Ich muss sagen, dass ich anfangs nicht sonderlich erfreut darüber war, innerhalb der letzten 2 Wochen in Deutschland auch noch 10 Tage auf ein Seminar zu müssen. Als wir dann auch noch in Wick"stadt" ankamen fragte ich mich, ob wir uns schon jenseits der Landesgrenzen befanden.
Jedoch sah ich dann den Zeltplatz und mir wurde warm ums Herz, da ich aufgrund meines frühen Flugdatums leider nicht an unserer Kinderfreizeit als Gruppenleiter teilnehmen kann, aber somit wenigstens nochmal 10 Tage in der Natur zelten konnte.
Es waren 10 wirklich tolle und aufschlussreiche Tage, in denen ich sehr viel über den Freiwilligendienst aber auch über mich selbst gelernt habe! Die 29 Mitfreiwilligen und die 4 Teamer, haben diese Zeit aber letztendlich erst zu einer solch tollen Zeit für mich gemacht!
Wir sind zu einer tollen Gemeinschaft zusammengeschmolzen und hatten sehr viel Spaß zusammen!

Ich habe sehr viel für mich und mein bevorstehendes Jahr mitgenommen und bin sehr froh darüber, all diese Leute kennengelernt zu haben!
Die Zeit in Wickstadt wird für immer in meinem Gedächtnis bleiben!
Nochmal ein großes Dankeschön euch allen und auch Volute für diese wunderbare Zeit!
Ich hoffe wir bleiben in Kontakt!




Montag, 1. Juli 2013

So langsam wird es ernst...

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und die Aufregung steigt. Nun sind es  nur noch 17 Tage bis zu meiner Ausreise nach Sambia und ich bin sehr gespannt darauf.
Gerade heute habe ich meinen Plan für die Einführungszeit erhalten - ein straffes Programm.
Während dieser Zeit werden Johannes Ruß (http://kaafwa.wordpress.com/) und ich in das Leben in Ndola eingeführt und wir können diverse Projekte des Bistums kennen lernen.
Zudem habe ich noch meine Institution erfahren, in welcher ich arbeiten werde.
Es ist das "St Martha Skills Training Centre" in Ndola, welches ein College ist. Genauere Infos hierüber werden noch folgen...
Heute geht es für 10 Tage auf ein Vorbereitungsseminar der Organisation "Volute", in welchem wir auf das Jahr und die Kulturen im Ausland vorbereitet werden.
So das war's erstmal von mir...

Bis demnächst!

Dies sind die beiden "Reverse-Freiwilligen" Bruce Kabwe und Persilvia Lusoke aus Sambia zusammen mit Johannes (rechts) und mir. Bruce und Persilvia werden wie auch Johannes und ich 1 Jahr hier in Deutschland sein und in sozialen Einrichtungen arbeiten.