Nach einem sehr langen Flug und diversen
Astronautenmalzeiten kamen wir in Johannesburg an. Anfangs dachte ich, es sei
ein Systemfehler, jedoch bewarheiteten sich die im Flugzeug angezeigten, 8°C
Außentemperatur in Südafrika. Hatte ich etwa falsch gepackt? Als wir dann
jedoch nach 2 ½ weiteren Stunden Flugzeit endlich in Ndola ankamen, wurde mir
im wahrsten Sinne des Wortes warm ums Herz. Nur noch schnell zur
Einwanderungsbehörde und dann wurden wir von Martin, Teresa, Father Chowa und
Chris vom Flughafen abgeholt. Wir fuhren zum „Youth Center“ der „Catholic
Diocese Ndola“. Dort gab es erstmal etwas zu essen… Nshima mit Kartoffeln,
Gemüse, Huhn und Soße. Teresa nannte es die Feuerprobe für Johannes und mich,
denn wir stellten unser Können im „Mit den Händen essen“ unter Beweis. Ich muss
ganz ehrlich sagen, dass es eigentlich gar nicht so schwer ist, wie anfangs
gedacht… Zudem hat es auf jeden Fall sehr lecker geschmeckt! Der einzige
Nachteil ist allerdings, dass unmittelbar nach dem Essen, die Hände so
verschrumpelt sind, als wäre man eine Stunde lang in der Badewanne gewesen.
Kurz darauf gingen wir unser Programm für die nächsten 6 Wochen durch und
wurden zu unseren Familien gebracht.
Als wir bei meiner Familie ankamen begrüßte mich als erstes
meine neue Mum mit einem sehr leckern Kuchen, den sie extra für mich gebacken
hatte!
Sie zeigte mir mein Zimmer, sodass ich mich etwas einrichten konnte...
Es
stellte sich heraus, dass sie drei Söhne und eine Tochter hat. Allerdings wohnen
nur die beiden jüngsten Söhne noch zuhause. Die meiste Zeit verbringe ich mit dem
jüngsten der Söhne M., der mich wunderbar aufgenommen hat und mir stets
hilfreich zur Seite steht.
Nach erneutem Nshima und Huhn duschte ich erst einmal, ja,
in meiner Gastfamilie ist es möglich ganz normal zu duschen! Allerdings kommt
das Wasser aus zwei verschiedenen Öffnungen, sodass von der einen Seite ganz
heißes und von der anderen ganz kaltes Wasser fließt. Ich denke jedoch, dass ich
mich schnell daran gewöhnen werde.
Nach meiner ersten Nacht in Sambia, stellte sich heraus,
dass meine Mum für einige Tage in die Hauptstadt färhrt, sodass wir Jungs also
das Haus für uns allein haben…
Nach dem Frühstück bekam ich erst einmal Besuch von Martin,
der direkt um die Ecke wohnt. Danach ging mein Bruder M. mit mir in Stadt, die
zu Fuß innerhalb von 10 Minuten leicht zu erreichen ist. Dort tauschten wir
Geld für mich um, sodass ich mir eine Simkarte kaufen konnte. Nahezu das
wichtigste für jedermann in Sambia. Wir liefen ein wenig durch die Stadt und
ich probierte mein erstes afrikanisches Bier – sehr lecker!
Da heute das große Finale des „Cosafa Cup“ in Ndola
stattfindet, sind schon jetzt alle total aus dem Häuschen! Sambia spielt gegen
Simbabwe und ich wäre sehr gerne mit ins Stadion gegangen… Allerdings findet
zur selben Zeit die Farewell Party für Martin und Teresa statt, die auch
gleichzeitig unsere Welcoming Party ist. Naja vielleicht werde ich während
dieses Jahres noch irgendwann einmal die
Gelegenheit bekommen.
Alles in allem kann ich sagen, dass Sambia ein
faszinierendes Land ist, obwohl ich erst so wenig davon gesehen habe, bin ich
absolut begeistert. Ich wurde so herzlich in meiner Familie aufgenommen und
werde stets umsorgt. Gleichzeitig besteht aber auch die Möglichkeit mich zurückzuziehen
und ein wenig für mich alleine zu sein. Ich bin sehr gespannt auf das
kommende Jahr und auf die vielen Eindrücke, die ich noch
sammeln werde!
So das war’s fürs Erste von mir.. Muss jetzt nämlich, wer
hätte das gedacht, zum Essen! :P
Bis bald!
Jan