Nach einem tollen Willkommens- und Verabschiedungsfest, fand
heute Morgen mein erster sambischer Gottesdienst statt. Gottesdienst in Ndola
bedeutet: Aufstehen um 6:15, danach frühstücken, duschen, Zähne putzen und um
7:00 zur Kirche laufen. Als ich meinen Gastbruder fragte, warum die Kirche so
früh sei, antwortete er, dass wir nicht einmal in die erste Messe, sondern in
die zweite gingen. Die erste beginnt um 6:30. Nach der zweiten findet noch eine
um 9:30 statt. Die Distanz nimmt eine Zeit von 20-30 Minuten in Anspruch.
Beginn des Gottesdienstes ist um 7:30, das hat jedoch nichts zu bedeuten, da im
Laufe der Messe immer mal wieder Leute eintrudeln… (Das sambische
Zeitverständnis ist etwas anders als das deutsche). Das erste, was mir in der
Kirche aufgefallen ist: Sie war komplett voll. Zudem befanden sich nicht nur
ältere Leute dort, sondern die Alterspanne erstreckte sich von 0 bis Open End.
Das zweite, was mir auffiel war, dass keine Orgel spielt, sondern ein Gospel
Chor singt. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich bei jedem Lied eine Gänsehaut
bekommen hab, weil es einfach der Wahnsinn ist! Außerdem werden hier nicht mal
1,2 Strophen eines Liedes gesungen, sondern alle und meistens doppelt. Das ist
wohl der Grund, warum der Gottesdienst mind. 1 ½ dauert. Es kann aber auch
daran liegen, dass zwei Lesungen gibt und die Predigt gefühlte 45 Minuten
dauert. Das soll nicht heißen, dass sie langweilig war, ich habe nur nicht
immer alles verstanden. Nach einem weitern großen Glaubensbekenntnis und
diversen Gebeten kam es dann endlich zum Schlusssegen. Wir haben glaube ich
5-mal gekniet während des Gottesdienstes. Aber es ist trotzdem bemerkenswert,
dass man an einem komplett anderen Teil der Welt mit einer komplett anderen
Kultur, in der Kirche und im Glauben immer dieselben Abläufe hat. „Be My Everything“ war ein Song den der Chor heute Morgen sang und der mir am
besten gefallen hat!
Für den Rest des Tages heißt es erstmal ausruhen, da ich
jede Menge Schlaf nachzuholen habe. Morgen findet das Orientierungsgespräch für
Johannes und mich statt, in welchem wir alles über das Land und die Diözese
erfahren werden. Ich bin schon sehr gespannt!
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