Mittwoch, 5. Februar 2014

An Unexpected Journey

Halli hallo Allerseits,

nun melde ich mich nach langer Zeit wieder aus dem Urlaub zurück und wünsche euch allen erstmal ein verspätetes gutes neues Jahr und hoffe, dass ihr alle gut rein gekommen seid! 
Unsere Reise nach Tansania war sehr ereignisreich und interessant. Ich habe mich dazu entschieden, eine kleine Reisegeschichte zu verfassen, sodass ihr ebenfalls an dieser tollen Zeit teilhaben könnt…

(es geht jetzt los…)



Nach einer wunderschönen Weihnachtsfeierei mit meiner Gastfamilie und den Priestern hieß es am 26.12. schon wieder Sachen packen, da wir am folgenden Tag unsere weite Reise nach Tansania antraten. Das packen viel mir nicht sonderlich schwer, da ich einfach so gut wie alles mitgenommen habe und im Nachhinein sagen kann, dass wirklich nichts gefehlt hat während der Reise. Da wir am 27.12. morgens die Reise mit dem Bus von Ndola aus starten wollten, entschied sich Johannes dazu, schon am 26. abends zu mir zu kommen und eine Nacht hier zu verbringen, da es für ihn zu stressig gewesen wäre von Kitwe in der Früh nach Ndola zu fahren und dann direkt die Reise fortzusetzen. Am Morgen des 27.12. machten sich dann die beiden „Klischee-Touristen“ mit Backpacker-Rucksack auf nach Ndola, um dort die österreichische Fraktion der Reisegruppe zu treffen. Zusammen mit diesen drei Herrschafften, die im Übrigen noch eine Gitarre mitschleppten, wurde das typische „Muzungu-Image“ noch zusätzlich versträrkt. Die ständigen Blicke der einheimischen Bevölkerung störten uns aber nach mittlerweile einem halben Jahr nicht mehr… In unserer Vollständigkeit setzten wir die Reise mit dem Bus weiter nach „Kapiri Mposhi“ fort, von wo aus der Zug nach Tansania abfuhr. 






Angekommen am hochmodernen und frisch renovierten „New Kapiri Mposhi“ Bahnhof warteten wir dann zusammen mit den anderen Reisenden, unter denen auch drei andere Muzungus waren (dazu später mehr), in  den sehr bequemen Sesseln (wie man in Österreich sagen würde) auf den Zug, welcher nach Fahrplan um 14:00 Uhr abfahren sollte. Gegen halb 3 durften wir dann aus dem Wartebereich in den Zug umziehen, um dort erneut eine gute Dreiviertelstunde zu warten, bis es dann endlich losging. Wir hatten uns ein 2. Klasse Schlafabteil gegönnt, da wir uns davon schon einen angenehmen Komfort in dem ebenso hochmodernen Zug erwarteten. Immerhin bestand das Abteil aus zwei Sitzbänken, einem Tisch, einer Schlafbank unter der Decke und einer ausklappbaren zwischen den beiden, sodass insgesamt Platz für sechs Personen war. Da wir nur zu fünft waren, wussten wir genau, dass uns noch eine weitere Person in unserem Abteil beehren würde. Diese Person tauchte dann auch relativ schnell auf und entpuppte sich als netter, kleiner Sambier, welcher allerdings nach wenigen Minuten aufgrund eines Missverständinisses unseres Abteils verwiesen wurde. Stattdessen betrat nun ein weiterer furchteinflößender Muzungu mit Zigaratte im Mund unser Abteil und legte seine Sachen dort ab. „Na toll, dass war ja mal eine gute Basis für eine nette Reise zusammen.“ (Man muss dazu vielleicht sagen, dass die Zigarette an war…) Der ganze Körper besäht mit Tatoos und ein sehr düsterer Blick schüchterten uns dermaßen ein, dass wir die ersten 1 ½ Tage der Zugfahrt kein Wort mit unserem Mitreisenden wechselten. Dies konnte allerdings auch daran liegen, dass er die ganze schlief, im Boardrestaurant aß oder auf dem Gang rauchte. 
Wo wir gerade beim Thema sind: Das Restaurant war überraschend günstig -  für umgerechnet ca. 2€ bekam man einen Teller Reis, Nshima oder Pommes + ein wenig Grünzeug und dazu Fisch, Huhn oder Rind, was wirklich ganz gut schmeckte. Nachdem wir den Schnellzug inspiziert hatten, konnten wir mit Freuden feststellen, dass die sanitären Anlagen all‘ unsere Erwartungen übertrafen und der Unterschied zwischen 1. Und 2. Klasse sehr gravierend war und sich für einen Aufpreis von 5€ defintiv ausgezahlt hätte…


Von hier...














Nach Da(r).










































Die Reisestrecke betrug ca. 1800km und die zahlreichen und sehr freundlichen Reisbegleiterinnen versicherten uns eine Ankunft am 3. Tage, abends gegen 22:00 Uhr in  Dar es Salaam. Voller Hoffnung fieberten wir dieser Prognose entgegen, wurden aber relativ schnell von der Realität eingeholt. Allein schon aufgrund der Tatsache, dass wir in „Mbeya“ den Zug wechseln und locker 2-3 Stunden Aufenthalt hatten. Um die lange Fahrzeit abwechslungsreich zu gestalten, kramten wir die zahlreichen Liederbücher hervor und brachten den ganzen Zug mit deutschen Klassikern erneut in Weihnachtsstimmung. Nebenbei schlenderten wir aber auch einfach durch den Zug und statteten der 3. Klasse einen Besuch ab (vergleichbar mit den Sitzen in den alten Regionalbahnen). Auf unseren Erkundungstouren trafen wir auf die verschiedensten Menschen… Denn außer den hunderten betrunkener Sambier an der Bar gab es da noch gefühlte 67 „Peace Corp“- Freiwillige aus Amerika oder einfach nur reiselustige Jamaikaner. Witzigerweise alle mit dem Reiseziel „Sansibar“ über Silvester… Einer der drei zuvor erwähnten “Weißen“ vom Bahnhof war ebenfalls Deutscher, der aber in den USA lebt und mit Freunden ebenfalls nach Sansibar wollte. Nach einiger Zeit war dann auch irgendwann das Eis mit unserem Mitreisenden gebrochen.. Dieser stellte sich als Petr aus Tschechien vor und ist ebenfalls zurzeit am Reisen durch Afrika. Sein Ziel war allerdings nicht Sansibar, sondern er wollte Tansania nur als Transit nach Kenia nutzen. Hinzu kam noch, dass wir immernoch keine Unterkunft auf Sansibar hatten und verzweifelt alle möglichen Hotels und Gasthäuser im Norden der Insel per eMail abklapperten. Man muss dazu sagen, dass wir generell nicht wirklich was für unsere Reise geplant hatten, sondern ganz nach afrikanischer Manier mal drauflos gefahren sind – „Es wird sich schon was ergeben…“ Uns beruhigte ein wenig, dass keiner der Personen, die wir bereits kennengelernt hatten, eine Unterkunft auf Sansibar gebucht hatte. Außerdem genossen wir noch die immer mehr wechselnde Landschaft Tansanias die im Vergleich zu Sambia wirklich atemberaubend war. Von riesigen Bergen zu regenwaldähnlichen Flächen und Palmen.



was machen auf einmal diese ganzen Kinder bei uns im Abteil??










Philipp bei dem Versuch sein Suaheli anzuwenden...

Unsere erste Kokusnuss

und danach schön die Zähnchen schrubben...


Etwas außerplanmäßig fuhren wir dann am Montag, den 30.12. (Tag 4) gegen 05:00 Uhr im Bahnhof von Dar es Salaam ein. Als wir den Bahnhof verließen, stellte sich heraus, dass Petr noch eine weitere Person im Zug kennengelernt hatte. Dies war der 69-jährige Südkoreaner dessen Name laut Petr „Onkel Su“ war. Er hatte nach dem Tod seiner Frau eine Afrika-Rundreise in Kapstadt gestartet und war immer weiter in den Norden gereist mit dem Ziel Sansibar. Als wir nun also vor dem Bahnhof standen, offenbarte uns Petr urplötzlich, dass er spontan doch mit nach Sansibar kommen wolle, allerdings nur für ein paar Tage. 


Vom Bahnhof aus nahmen wir ein offizielles verkehrstaugliches Taxi zu 8., um schnellstmöglich und so günstig wie möglich zur Fähre zu kommen, die wir um 07:00 Uhr nach Sansibar nehmen wollten. Es war wirklich atemberaubend im Sonnenaufgang auf der Ladefläche eines Mini-Pickup und dem Gesang des „Muezzin“ durch die wunderschöne (*hust*) Metropole Dar es Salaam zu fahren. Mit der Fähre ging es dann auf direktem Wege ab auf die Trauminsel Sansibar.

Der Hafen von Dar es Salaam


Stonetown
Pilau
Nach 1 ¾ Stunden hatten wir die Insel erreicht und konnten es kaum erwarten von Bord zu gehen. In Stonetown angekommen trennten wir uns dann von unseren beiden Kumpanen, jedoch vereinbarten wir einen Treffpunkt an unserem Zielort Nungwi, einem kleinen Fischerdorf im Norden der Insel. Von unserem Hunger getrieben trotten wir in der knallenden Mittagshitze durch die kleinen verwinkelten Gassen von Stonetown auf der Suche nach etwas Essbarem. Letztendlich endeten wir an der Hauptbushaltestelle und beschlossen dann doch erstmal nach Nungwi zu fahren, da wir noch keine Unterkunft über Silvester hatten und so schnell wie möglich dort sein wollten, um vor den vielen anderen Urlaubern noch etwas zu bekommen. Nach einer relativ verzweifelten Fahrt, während der wir uns die Köpfe darüber zerbrachen, wo wir denn übernachten könnten, mussten wir feststellen, dass die Minibusse auf Sansibar auf den viel engen Straßen deutlich schneller als in Sambia fuhren. Nach 1 ½ Stunden erreichten wir Nungwi und stellten erstaunt fest, dass einige andere bekannte Gesichter sogar noch vor uns den Weg hierher gefunden hatten… Wer sonst außer Petr und Onkel Su konnten an der Bushaltestelle auf uns warten… Mit offenen Armen wurden wir in Empfang genommen und Petr teilte uns mit, dass er eine günstige Unterkunft direkt am Strand für uns alle gefunden habe und hier nebenbei noch ein sehr günstiges und noch dazu leckeres Restaurant sei, in welchem wir uns erstmal einen Teller „Pilau“ gönnten. Danach durchkreuzten wir das Dorf auf dem Weg zum Strand, wo wir dann endlich unsere Unterkunft fanden, die in der Tat direkt an einem der wohl schönsten Strände der Welt lag! Heilfroh, doch noch etwas gefunden zu haben, legten wir erstmal unsere Sachen ab und genossen ein kühles Bierchen am Strand, welches wir uns wirklich mehr als verdient hatten.





















Das Restaurant unseres Gasthauses


Am folgenden Tage begaben wir uns alle (außer Petr) auf einen Tagestrip zum Schnorcheln nahe der Insel „Mnemba“ im Osten Sansibars. Was wir nicht wussten: Die Fahrt dorthin dauerte zwei Stunden und der Wellengang war der Horror. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie Probleme mit Bootsfahrten, jedoch sah ich an diesem letzten Tag des Jahres mein Frühstück leider zweimal. Eigentlich schade drum, denn es war sehr lecker. Endlich angekommen am Riff gingen wir dann ins Wasser. Es war traumhaft! Ich bekam fast das ganze Aquarium aus findet Nemo zu Gesicht, sogar einen großen, gelben Kugelfisch, aber auch jede Menge Seeigel. Nach ca. einer Stunde im Wasser ging es dann zurück aufs Boot und es gab Mittagessen an Bord. Diesmal nahm ich nicht sonderlich viel zu mir, da ich nicht schon wieder so viel Essen verschwenden wollte. Das war relativ schade, denn der frisch gefangene Fisch war verdammt lecker! Letztendlich konnte ich mich aber auf der Rückfahrt beherrschen…


Frühstück...










Alles roger!






Nach ein paar Cocktails im wunderschönen Sonnenuntergang setzten wir uns gemeinsam an den Strand und schauten tradiotionsgemäß das zuvor im Internetcafé heruntergeladene „Dinner for One“. Denn ich mein Silvester ohne „Dinner for One“, ist ja quasi wie Weihnachten ohne die „Griswolds“ – nicht möglich!







Den Sonnenuntergang festhalten...



The same procedure as every year...





Der Hauptgrund, warum wir uns überhaupt dafür entschieden hatten, in den Norden zu fahren, war die berühmte Silvesterparty im Hotel „Kendwa Rocks“ im nächsten Ort, welche jedes Jahr aufs Neue legendär sein sollte. So fuhren auch wir am Abend nach Kendwa, um uns diese grandiose Party nicht entgehen zu lassen und wurden wirklich keineswegs enttäuscht! Es war atemberaubend! So unglaublich viele Menschen feierten das Kommen von 2014 und ich kann ganz ehrlich sagen, dass ich nicht weiß, wann ich das letzte Mal solch viele Weiße auf einem Fleck gesehen habe! Um Mitternacht gab es dann ein tolles Feuerwerk am Strand und  man konnte an den „Frohes Neues“-Rufen sehr leicht feststellen, wo sich noch andere Deutsche rumtrieben. Wir trafen sehr viele der im Zug kennengelernten Leute und ich machte außerdem noch Bekanntschaft mit ein paar Schweden, auf ich die ich später noch genauer zu sprechen kommen werde. Alles in allem war es eine überragende Party und wir bereuten es keine Sekunde dort gewesen zu sein.

Unsere kleine Reisegruppe

Am Neujahrstag trafen wir zufälligerweise drei deutsche Mädels als wir bei dem Pilau-Verkäufer unseres Vertrauens saßen und das Mittagessen genossen. Diese drei entpuppten sich, wer hätte das gedacht, ebenfalls als Freiwillige. Es stellte sich heraus, dass sie in einer größeren Gruppe unterwegs waren und uns anboten, mit ihnen zu kommen, um den Osten der Insel zu erkunden. Nach einem schweren Abschied von Petr und Onkel Su setzten wir dann unsere Reise nach „Matemwe“ fort, wo die anderen Freiwilligen schon auf uns warteten.

Nungwi






Im wahrsten Sinne des Wortes in Matemwe gestrandet...










Supernette Leute aus den verschiedensten Regionen Deutschlands, allerdings alle als Freiwillige in Tansania. Am darauffolgenden Tag reisten wir weiter nach „Michamvi“. Dafür mussten wir jedoch noch einmal einen Zwischenstopp in Stonetown einlegen, um in der einzigen Stadt mit Geldautomaten Geld zu holen. Als ich die Bank verließ, konnte ich  erst meinen Augen nicht trauen, doch wer stand vor mir…? Selbstverständlich! Petr und Onkel Su, die ebenfalls Geld brauchten. Zudem hatten die beiden noch eine weitere Person aufgegabelt, die Petr „Australian Onkel“ nannte. Zudem lernte ich noch ein Pärchen aus Frankfurt kennen, was mich wieder an den Spruch erinnerte „Auf dem Mars und auf dem Mond, überall ein Hesse wohnt!“ Nach diesem netten Zusammentreffen genossen wir in Mitten der hektischen Ständebesitzer den Klassiker der tansanischen Küche: „Chipsi Mayai“ (Pommes in Rührei mit ein bisschen Salat). Schmeckt superlecker und ist zudem noch sehr günstige. Leuten denen etwas an sauberem Essen und hygenischer Zubereitung liegt, sei davon allerdings eher abgeraten. Anschließend ging die Reise weiter…





So wird Zuckerrohrsaft gepresst....




















In Michamvi angekommen, bezogen wir unsere Unterkunft bei sehr freundlichen Rastaleuten, die uns freudig in Empfang nahmen und leider Gottes das komplette Klischee erfüllten… Erst dachte ich, dass dieser Ort von Touristen relativ unerschlossen sei, als ich jedoch das Pärchen aus Frankfurt wiedersah, die in der gleichen Unterkunft wie wir wohnten, verschlug es mir fast die Sprache. Außerdem traf ich noch ein amerikanisches Pärchen in unserer Unterkunft, die ich bereits im Zug kennengelernt hatte. Als nach zwei Nächten die Zeit gekommen war, fing unsere Reisgruppe an sich aufzuspalten. Johannes musste weiter zu seinem Zwischenseminar nach Bagamoyo. Eigentlich hätten wir am selben Seminar teilgenommen, allerdings entschied ich mich für den Termin eine Woche später, da ich einfach länger Urlaub machen wollte. So trennten sich also unsere Wege und auch wir setzten unsere Reise fort…


Dieses Mal ging es tatsächlich nach Stonetown, was wir bisher immer versucht hatten zu vermeiden, da wir uns nicht vorstellten konnten in dieser extrem touristischen und hektischen Stadt eine erholsame Zeit zu haben. Der Hauptgrund dort zu verweilen war eigentlich nur die Gewürztour, die wir unbedingt noch machen wollten und deshalb zwei Nächte dort blieben. Der Besitzer unserer Unterkunft war selbstverständlich wieder ein Rastamann bei dem wir für einen sehr günstigen Preis unterkamen. Außerdem organisierte er für uns die Gewürztour zu welcher wir sogar mit einem persönlichen Minibus vor der Haustür abgeholt wurden. Da Sansibar für seine Vielfalt an Gewürzen bekannt ist hofften wir auf eine sehr interessante und eindrucksvolle Tour, die es dann letztendlich auch zweifelsohne war. Von Muskatnuss über Zimt nach Ingwer waren so gut wie alle der mir bekannten Gewürze vertreten und es war sehr interessant zu sehen, wie diese eigentlich wachsen und wie sie wann geerntet werden. Am Ende der Tour durch die zahlreichen Gewürzplantagen und Früchtewälder bekamen wir alle noch supertolle, selbstgemachte Andenken mit auf den Weg und konnten im Anschluss viele der Gewürze zu einem Freundschaftspreis erstehen.






Am Abend gingen wir auf den „Food Market“ direkt am Hafen von Stonetown, wo viele Köche vorzufinden waren, die die verschiedensten Gerichte zubereiteten und zu Muzungu-Preisen verkauften. Unter anderem gab es dort auch sehr viel Meeresfrüchte, von denen ich persönlich jedoch nicht wirklich Fan bin. Aber auch das andere Essen, dass es dort so gab, war sehr lecker!









Der darauffolgende Tag war der Tag des großen Abschieds, da sich unsere Gruppe erneut aufspaltete. Die meisten fuhren nämlich am nächsten Tag zurück aufs Festland. Allerdings entschieden zwei andere Freiwillige der Gruppe und ich uns dafür, noch einmal nach Nungwi zurückzukehren, da es dort einfach am schönsten war.  So machten wir uns also ein letztes Mal auf den Weg in den Norden, wo wir natürlich erstmal bei unserem Pilau-Mann zu Mittag aßen. Eine Unterkunft hatten wir diesmal an dem Ort, wo die anderen Frewilligen schonmal gewohnt hatten, selbstverständlich wieder bei Rasta-Leuten… 




Als wir dann also nichts ahnend auf dem Weg zu der Unterkunft waren, kam es erneut zu einem unerwarteten Zusammentreffen mit…. 

Petr! Ich fragte ihn, warum er immernoch auf Sansibar sei und wo er denn die beiden Onkels gelassen hatte und seine Worte waren schlicht: „I’m a bit lost.“ Da ich wusste, dass meine zwei Freunde nur 2 Nächte hier bleiben würden und ich noch bis zum Seminar eine Woche Zeit hatte, schlug ich ihm vor zusammenzuwohnen, wovon auch Petr sehr begeistert war. Nach zwei Nächten im Zelt bei unseren Rasta-Freunden, zog ich also zu Petr in eine sehr günstige Unterkunft direkt hinter unserer ersten direkt am Strand, wo wir uns dann ein Doppelzimmer teilten.

Die folgende Zeit lernte ich immernoch mehr Leute kennen und traf witzigerweise an einem Abend meine schwedischen Freunde wieder. Es stellte sich heraus, dass sie 7 an der Zahl waren und am gleichen Tag wie ich vermutlich die Insel wieder verlassen würden. Ich traf sie die folgenden Abende immer mal wieder und es war wirklich eine supernette Truppe! Ab einem der letzten Abende fand erneut eine Party in Kendwa Rocks statt, wo ich und Petr dann letztendlich auch mal vorbeischauten. Diese war jedoch bei Weitem nicht so gut wie die Silvesterparty, allerdings geschahen an diesem Abend unglaubliche Ereignisse. Kurz und knapp: Ich traf Palina Rojinsky (!!), selbstverständlich meine Schweden und durch Zufall noch eine andere deutsche Freiwillige, die rein zufälligerweise am selben Zwischenseminar wie ich teilnehmen würde. Je schöner es war, desto schlimmer war der nächste Morgen…. Ich wachte mit etwas erhöter Temperatur auf und beschloss erstmal im Bett zu bleiben. Im Laufe des Tages stieg das Fieber jedoch immer weiter an und ich bekam starke Kopfschmerzen. Petr versorgte mich mit Eis von  der Bar und ich lag den ganzen Tag flach. Die Besserung am nächsten Tag trat glücklicherweise ein, jedoch kam die folgenden Tage gegen Abend immer wieder das Fieber zurück.
Petr

Als dann auch endlich für Petr und mich die Zeit gekommen war, die Insel zu verlassen, fuhren wir nach Stonetown um uns ein Fährticket zu kaufen. Eigentlich wollten wir mit der Fähre um 15:30 Uhr fahren, allerdings teilte man uns am Ticketschalter mit, dass diese schon komplett ausgebucht sei. Also kauften wir uns Tickets für die 12:30 Uhr Fähre. Ein  kurzer Blick auf die Uhr: 12:26 Uhr – nun hieß es rennen! Ich schaffte es gerade rechtzeitig bis zum Anleger, aber da Petr gefühlte 56 verschiedene Stempel in seinem Pass hatte, dauerte es, bis der Beamte den richtigen fand und ihn durchließ. Wir schafften es gerade so auf die Fähre und fuhren zurück nach Dar es Salaam. Selbstverständlich sah ich auf der Fähre meine Schweden wieder, da ich mich nämlich noch nicht von ihnen verabschiedet hatte und wünschte ihnen eine guten Heimflug.


Meine schwedischen Freunde

Petr und ich fuhren zu einer sehr schönen und preiswerten Unterkunft, wo wir dann auf zwei andere deutsche Frewillige warteten, die mit mir zusammen zum Seminar nach Bagamoyo fuhren. Früh am Morgen war es dann nun wirklich an der Zeit tschüß zu sagen und Petr’s und meine Wege trennten sich endgültig. Auf dem Weg zur Bushaltestelle nach Bagamoyo mussten wir uns im höllischen Verkehr von Dar es Salaam, in dem man gut und gerne einfach mal eine halbe Stunde lang steht, da es nicht vorwärts geht, voran kämpfen. Als plötzlich zwei junge Muzungus mit Backpacker-Rucksack in den Minibus einstiegen und dann auch noch anfingen deutsch zu reden, wussten wir ohne Zweifel: Diese beide wollen ebenfalls nach Bagamoyo. In der Tat waren es auch  zwei Teilnehmer unseres Seminars und einer kommt sogar aus Hessen!

Die Sprache in Tansania ist ein wirkliches Problem.. Als wir nämlich nach dem Bus nach Bagamoyo auf englisch anfingen zu fragen, konnte uns nicht einer von zehn eine Auskunft geben. Dies liegt ganz einfach daran, dass in Tansania, nicht wie in Sambia, anstatt englisch, Suaheli die Amtssprache ist und viele Leute dort nicht einsehen englisch zu lernen. Sehr verwundernswert, bei einer solch touristischen Stadt wie Dar es Salaam. Vielleicht ist das auch der Grund, warum in meinen Augen die Tansanis nicht sonderlich freundlich gegenüber Weißen sind. Spricht man sie nämlich in englisch an, vermitteln sie einem direkt eine extreme Abneigung, sodass man überhaupt nicht in ein nettes Gespräch kommen kann. Zudem werden Muzungus am Laufenden Band betrogen und übers Ohr gehauen… Egal was man kaufen möchte, man kann im Normalfall immer auf die Hälfte des Preises runterhandeln, was ich einfach eine Frechheit finde!

Das Seminar an sich war wirklich klasse! Es tat sehr gut, mal mit den ca. 20 anderen Freiwilligen die bisher gemachten Erfahrungen auszutauschen und einfach Zeit gemeinsam zu verbringen. Ich kann defintiv sagen, dass es sehr gut tat mal wieder mit anderen Deutschen zusammen zu sein! Aufgrund meines anhaltenden Fiebers suchte ich direkt am ersten Tag des Seminars einen Arzt auf, um Malaria ausschließen zu können. Nach weiteren Tests stellte sich heraus, dass ich eine Lebensmittelvergiftung hatte, welche bei den hygenischen Verhältnissen in diesem Land keine Seltenheit ist. Ich habe das tansanische Essen wirklich sehr genossen, es war sehr sehr lecker! Allerdings wurde es an den Orten an denen ich aß (nämlich bei den „Locals“) stets unter dreckigen Bedingungen zubereitet und serviert. So gesehen bin ich  auch selbst Schuld, da ich theoretisch auch wo anders als am Straßenrand hätte essen können, aber ich wollte einfach typisch tansanisch essen gehen und hatte damit ja auch fast keine Probleme.

Nach einer Woche ging es dann wieder zurück nach Dar es Salaam, wo wir noch zwei weitere Nächte übernachteten, da unser Zug nach Sambia nur dienstags und freitags fuhr. Das war aber kein Problem für uns, denn wir nutzen die Zeit und fuhren zum Beispiel zusammen mit einigen anderen Teilnehmern des Seminars zu einem Wasserpark. Es war ein geiler Tag, da wir, außer die vielen Angestellten, die einzigen Personen in  diesem Park waren und einen riesen Spaß zusammen hatten.





Am Freitag, den 24.01. ging es dann letztendlich nach Hause und wir traten die Heimreise mit dem Zug an. Mit „wir“ meine ich mich und eine andere Freiwillige des Seminars, die ebenfalls in Sambia stationiert ist. Da meine anderen Freunde alle schon längst wieder in Sambia waren, war es wirklich schön und weniger langweilig mit jemandem zusammen zu reisen und nicht allein unterwegs zu sein. Während der Fahrt trafen wir unter anderem noch zwei Schweizerinnen, die für ein Frauenmagazin in Afrika unterwegs waren, um Stories zu schreiben. Außerdem teilte sich kein anderer als der  „Australian Onkel“ ein Schlafabteil mit mir…

Nach 3 ½ Tagen und 1 ½ Stunden Busfahrt waren wir endlich in Ndola angekommen und ich war heilfroh wieder in mein eigenes Bett zu fallen. Ich  habe Sambia wirklich sehr vermisst! Besonders das, im Vergleich zu Tansania, kühle Wetter, meine Freunde und einfach die Leute hier. Sehr froh wieder zu Hause zu sein, genoss ich am nächsten Tag den ersten Nshima seit 4 Wochen! Dies hat auch einen einfachen Grund: Der tansanische „Ugali“ ist nicht so gut zubereitet wie der sambische, weshalb er beispielsweise permanent beim Essen an den Händen klebt.


Ich möchte ganz herzlich allen Leuten die mit mir zusammen diese Reise erlebt haben danken! Es war eine hammergeile Zeit, die ich mit Sicherheit niemals vergessen werde!

Nun erwartet ich  mit Freunden den Besuch meiner Familie aus Deutschland, die es ebenfalls kaum erwarten können endlich nach Afrika zu kommen!


Bis bald!

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