Samstag, 10. August 2013

Priesterweihe im etwas anderen Stil...


Heute Morgen stand auf unserem Programm eine Priesterweihe in der Cathedral of Ndola. Diese ist aber keineswegs mit einer deutschen zu vergleichen. Vor dem Gottesdienst fragte ich Father Chowa, wie viele Anwärter auf das Amt des Priesters denn anwesend seien und er sagte: „Zwölf.“ Puh, dass ist ne Menge Holz, dachte ich mir. War es auch. Wir sollten um 8:00 Uhr in der Kirche sein, jedoch wussten wir nicht,wann der Gottesdienst tatsächlich beginnt. Als wir ankamen, war die Kirche relativ leer für sambische Verhältnisse, sprich: ca. die Hälfte der Plätze war besetzt. Dies wäre in Deutschland ja schon fast ein Hochfest… Also freuten wir uns über unseren guten Platz relativ mittig der Kirche. Im Laufe der Zeit füllten sich die Bänke dann nach und nach, bis die Gemeinde selbst auf Teppichen vor dem Altarraum saß und die Eingänge vor lauter Menschen blockiert waren. Außerdem waren außerhalb der Kirche zwei große Pavillons aufgestellt worden, sodass auch dort noch Leute Platz nehmen konnten. 
Nach 1 ½ Stunden Warten begann dann um halb 10 endlich der Gottesdienst. Das erste was mir auffiel, war, dass es keine Messdiener an diesem Tag gab. Dies hatte höchstwahrscheinlich logistische Gründe hatte, denn es saßen außer der Gemeinde noch ungefähr 60 andere Priester um den Altarraum herum. Also zog dann die große Menge von Geistlichen mit zwei Weihrauchfässern, einem besonderen Kreuz, dem Bischof der Diözese und noch einem anderen Mann mit Mitra ein. Außerdem wurde der Gottedienst von drei professionellen Kameras aufgezeichnet. Nachdem dann zwei Lieder gesungen waren, begrüßte der Bischof alle herzlich und es wurde erstmal gebetet. Es folgten zwei Lesungen, das Evangelium und die Predigt des Bischofs. Hierzu ist zu sagen, dass er diese sowohl in Englisch, als auch in Bemba hielt. Danach begann die eigentlich Zeremonie, indem sich die Priesteranwärter erst einmal zu ihrem Amt bekennen mussten und im Anschluss von beiden Bischöfen und ALLEN anwesenden Priestern gesegnet wurden. Nachdem sie ihre neuen Gewänder erhalten hatten, gratulierte ihnen jeder Priester. Während dieser ganzen Prozedur stand die Gemeinde. Zumindest die ersten 20 Minuten… Im Laufe der Zeit begannen immer mehr Menschen sich zu setzen, bis letztendlich die ganze Gemeinde saß. Aber mal ehrlich, bei einer solch langen Zeremonie ist das auch verständlich. Es ist vielleicht noch zu erwähnen, dass zu dem Zeitpunkt, als die Priester ihre neuen Gewänder über gezogen bekamen, eine Anzahl von Frauen in freudiges Jubeln ausbrach, welches ungefähr einem Indianerkriegsgeschrei gleich kommt. 
Je nach Beliebtheitsgrad des jeweiligen Anwärters, fiel der Lautstärkepegel unterschiedlich aus… Nachdem die neuen Priester dann offiziell geweiht waren, ging es zur Eucharistiefeier über. Nach dem Auszug stürmte die ganze Gemeinde nach vorne, um den neuen Priestern zu ihrem Amt zu gratulieren.
Es war ein sehr schöner, interessanter, aber auch kräftezehrender Gottesdienst, welcher unterm Strich 3:10 Stunden dauerte.



Der Ansturm auf die neuen Priester nach der Messe

Selbst im Eingangsbereich tummelte 
sich die Gemeinde









Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen