Seit ich hier bin
habe ich nun schon viermal Stromausfall miterlebt. Dies geschieht hier jedoch
nicht zufällig, es ist geplant und wird sogar vorher von der Stromgesellschaft
in der Zeitung als so genanntes „Load Shedding“ angekündigt. Da nicht genügend
Strom für alle Teile der Stadt vorhanden ist, müssen meistens die etwas ärmeren
Stadtteile darunter leiden und haben für einige Stunden keinen Strom. Bei uns
fand es jetzt diese und letzte Woche statt. Beim ersten Mal war der Strom gegen
18:00 Uhr weg und kam genau 3 Stunden später zurück. Das größte Problem ist,
dass um diese Zeit meistens zu Abend gegessen wird und da dies in Sambia immer
eine warme Mahlzeit bedeutet, ist das schon eine kleine Herausforderung mit dem
Essen. So haben wir beispielsweise letzte Woche über dem Holzkohlegrill (nichts
Falsches darunter vorstellen...) Pommes Frites selbstgemacht und dazu Würste
gebraten. Dies hat nur leider sehr lange gedauert… Die Sambier sind jedoch
immer auf solche Situationen vorbereitet und haben mehrere LED-Lampen im Haus
verteilt, auf die sie dann in solchen Fällen zurück greifen. Meine Gastmutter
meinte beim ersten Stromausfall zu mir, dass es schon eine sehr lange Zeit her
sei, dass bei ihnen Stromausfall gewesen sei und es würde auch nicht häufig
vorkommen. Dann kam ich also direkt zum richtigen Zeitpunkt, um dies
mitzuerleben.
Als wir letzte
Woche in Lusaka waren, viel dort auch für zehn Minuten der Strom aus. Dies war
genau einen Tag später… Das gute war jedoch, dass wir in unmittelbarer Nähe des
Wohnsitzes des sambischen Präsidenten Michael Sata untergebracht waren, welcher
natürlich nicht lange auf Strom verzichten kann. Gestern fiel der Strom erneut
für exakt zwei Stunden aus. Zum Glück hatten wir vorgesorgt und schon mal
gekocht bevor es passierte. Um uns die Zeit zu vertreiben, brachte ich meinem
neuen Zimmergenossen und meinem Gastbruder „Phase 10“ bei, was als eine sehr
gute Ablenkung diente. Der gestrige Stromausfall lässt sich dadurch erklären,
dass in Livingstone momentan für einige Tage eine Konferenz der „UNWTO“
(„United Nations World Tourism Organisation“) stattfindet, zu welcher viele
Teilnehmer angereist sind. Im Fokus stehen hauptsächlich die „Viktoriafälle“,
das Wahrzeichen Sambias. Da all diese Leute natürlich permanent mit Strom
versorgt werden müssen, haben andere Städte darunter zu leiden… Man betrachte
nämlich die Distanz zwischen Ndola und Livingstone.
Es ist auf jeden
Fall eine sehr interessante Erfahrung, die man in Deutschland nicht ohne weiteres
machen kann und gerade als man sich an die Dunkelheit gewöhnt hat, geht das
Licht wieder an…
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