Mittwoch, 21. August 2013

Manchmal sitzt man auch im Dunkeln…



Seit ich hier bin habe ich nun schon viermal Stromausfall miterlebt. Dies geschieht hier jedoch nicht zufällig, es ist geplant und wird sogar vorher von der Stromgesellschaft in der Zeitung als so genanntes „Load Shedding“ angekündigt. Da nicht genügend Strom für alle Teile der Stadt vorhanden ist, müssen meistens die etwas ärmeren Stadtteile darunter leiden und haben für einige Stunden keinen Strom. Bei uns fand es jetzt diese und letzte Woche statt. Beim ersten Mal war der Strom gegen 18:00 Uhr weg und kam genau 3 Stunden später zurück. Das größte Problem ist, dass um diese Zeit meistens zu Abend gegessen wird und da dies in Sambia immer eine warme Mahlzeit bedeutet, ist das schon eine kleine Herausforderung mit dem Essen. So haben wir beispielsweise letzte Woche über dem Holzkohlegrill (nichts Falsches darunter vorstellen...) Pommes Frites selbstgemacht und dazu Würste gebraten. Dies hat nur leider sehr lange gedauert… Die Sambier sind jedoch immer auf solche Situationen vorbereitet und haben mehrere LED-Lampen im Haus verteilt, auf die sie dann in solchen Fällen zurück greifen. Meine Gastmutter meinte beim ersten Stromausfall zu mir, dass es schon eine sehr lange Zeit her sei, dass bei ihnen Stromausfall gewesen sei und es würde auch nicht häufig vorkommen. Dann kam ich also direkt zum richtigen Zeitpunkt, um dies mitzuerleben.
Als wir letzte Woche in Lusaka waren, viel dort auch für zehn Minuten der Strom aus. Dies war genau einen Tag später… Das gute war jedoch, dass wir in unmittelbarer Nähe des Wohnsitzes des sambischen Präsidenten Michael Sata untergebracht waren, welcher natürlich nicht lange auf Strom verzichten kann. Gestern fiel der Strom erneut für exakt zwei Stunden aus. Zum Glück hatten wir vorgesorgt und schon mal gekocht bevor es passierte. Um uns die Zeit zu vertreiben, brachte ich meinem neuen Zimmergenossen und meinem Gastbruder „Phase 10“ bei, was als eine sehr gute Ablenkung diente. Der gestrige Stromausfall lässt sich dadurch erklären, dass in Livingstone momentan für einige Tage eine Konferenz der „UNWTO“ („United Nations World Tourism Organisation“) stattfindet, zu welcher viele Teilnehmer angereist sind. Im Fokus stehen hauptsächlich die „Viktoriafälle“, das Wahrzeichen Sambias. Da all diese Leute natürlich permanent mit Strom versorgt werden müssen, haben andere Städte darunter zu leiden… Man betrachte nämlich die Distanz zwischen Ndola und Livingstone.
Es ist auf jeden Fall eine sehr interessante Erfahrung, die man in Deutschland nicht ohne weiteres machen kann und gerade als man sich an die Dunkelheit gewöhnt hat, geht das Licht wieder an…



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